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Album: Diabolic Angel

Tränen Der Nacht

Sie zeigen sich in der Nacht, geboren aus unserem Innersten, sie scheuen das
Licht. Du erzählst mir, alles wäre nur ein Alptraum. Doch das ist kein Traum.
Ich bin nicht verrückt. Alles was ich dachte zu wissen erscheint wie ein
einsamer einzelner Ton in diesem Lied aus tausend verschiedenen Tönen, die
sich erst zusammen zu einer Melodie vereinen.
Singe süsse Schlaflieder, damit ich vergesse, doch in meinen Ohren klingen sie
nur wie kindisches Geschrei. In meinem Nacken spüre ich einen kalten Atem,
hinter meinem Rücken kriechen, tanzen Schatten, ziehen ihre Fratzen.


Sie atmen mit unserem Mund, sprechen mit unserer Zunge. Sie riechen all die
Gier und das unbefriedigte Verlangen. Sie hassen mit unserem Hass, lieben mit
unserer Liebe. Sie erkennen mit unseren Augen, was wir nicht sehen können.


Schmecke die Tränen der Nacht auf deiner Zunge. Wir können nicht davon-
laufen, können uns nicht verstecken. In der Erinnerung bleiben nur Bruck-
stücke, doch mein Gesicht hat sich verändert. Ich bin nicht mehr wie ich vor-
her war. Eine kalte Hand hat mein Innerstes berührt; dieselbe Hand wie schon
letzte Nacht.


Sie leben von unserem Schmerz, sie nähren sich von unseren Träumen. Die
Hölle ist ein trauriger Platz in unserer Seele. Sie brauchen all unsere Ängste, sie
trinken unsere Tränen. Hölle ist ein dunkler Platz in unserer Seele.
Sie erwecken die unbekannte Gier in uns, sähen die Saat des "Bösen". Sie
schwimmen auf der Flut unserer Gefühle, sind Gottes Kreaturen. Sie lächeln
durch dein Gesicht mit einer hässlichen Grimasse - Gesichter des Schmerzes.


Eine Flut aus Elend, Leid und Angst überwältigt mich.
Mein Herz bricht an diesem Schmerz, gleicht einer weinende See.
Durch verweinte Augen versuche ich meine Ängste zu erkennen, versuche durch den
nächtlichen Regen meinem Schmerz ins Auge zu sehen.

Sie küssen mit meinen Lippen, sie sprechen mit meiner Zunge, sie hassen mit
meinem Hass, sie lieben mit meiner Liebe, sie leben von meinem Schmerz,
ernähren sich von meinen Träumen, sie brauchen meine Angst, trinken meine
Tränen.
Die Stimmen der Toten flüstern in meinem Kopf, ein kalter Hauch fröstelt in
meinem Nacken, Schatten bewegen sich hinter meinem Rücken. Sie zeigen sich
in der Nacht, scheuen das Licht.
Sie sind ich, ich bin sie... All die verleugneten, unbekannten Teile in mir die ich

voller Angst zurückgewiesen habe drängen an die Oberfläche. Es ist meine
Stimme, meine Angst, mein Hass, meine Liebe. Meine ungeweinten Tränen.

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