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Home >> Blumentopf >> Fuck The System
Album: Grosses Kino

Fuck The System

Deshalb war auch das Ende jetzt so komisch,
deshalb hab ich jetzt nicht gewußt, wo das Ende sein sollte.
Okay, machen wir das jetzt nochmal.

Ey, wir machen den Scheiß einfach nochmal, du kennst das hier,
Blumentopf-Scheiß,
2000, und es ist dann so, wenn wir anfangen, dann geht's ganz groß los.


Wir hatten "Gegen Nazis"-Sticker auf den Stromgitarren
und brachen mit der bloßen Hand die Sterne von den Bonzenkarren,
tranken Lambrusco unterm Che-Guevara-Poster
und haben morgens schon gewußt, wo was gegen Abend los war.
Das große rote A malten wir auf jede Hauswand
und grölten Reisers Strophen nach von Klassenkampf und Aufstand,
begruben Omis Mantel mit dem dicken Pelzkragen
und trugen Intifada-Schals aus dem Dritte-Welt-Laden.
Wir qualmten Marlboros im Pausenhof und schissen auf das Rauchverbot

und wenn abends uns're Punkband spielte, war 'n Haufen los.
Springerstiefel rausgeholt, Pogo! Arm in Arm, die ganz Mannschaft!
Im Jutz (?) fast jeden Samstag, Mann, da ging der Punk ab.
Und als die Bullen den Stecker zogen, spielten wir unplugged.
Zu Hause hatte ich 'n Bild von Helmut auf mei'm Sandsack.
Wir aßen Butterstullen auf den Gleisen vor Castor,
und saßen im Schneidersitz auf der Wiese vor'm Reaktor,
bekämpften Umweltsünder, Kriegsverdiener und das Spießertum,
und ihr könnt euch sicher sein, wir würden's wieder tun.
Zwei schlechte Linke mit 'ner guten Rechten gegen das System.
Wir haben's ihnen allen gezeigt, aber keiner hat's gesehen.

ja, ja, wir waren erst 16, wir waren erst 16 Jahre alt,
aber hatten schon begriffen, und hatten schon begriffen,
es gibt nur einen Weg für uns:
Fuck the System! Wenigstens 'n bißchen!

Refrain:

Fuck the System! Wenigstens 'n bißchen!

Fuck the System! Wenigstens 'n bißchen!

Ich hab' ihn nicht gefragt, er fing einfach an zu erzählen,
die Welt sei schlecht und Schuld an allem sei das ganze System.
Und während seine Fahne mich in meiner Nase brannte,
erklärte er mir das, was er die nächstes Phase nannte.
Statt mit Transparenten auf die Barrikaden zu gehen
mußt du im großen Maßstab denken und den Laden übernehmen.
Und all die Gesetze, die sie uns geschaffen haben,
mußt du für deine Zwecke nutzen, sie mit ihren Waffen schlagen.
Und ich sag: Partner, du bist wohl der Mahatma von Mannheim.
Und er: Wart mal mein'n Plan ab und nimm 'n Schluck Branntwein.
Denn all die Bosnier, Kroaten, Türken und Kurden,
die gerne bei uns bleiben würden, aber leider nicht durften,
die adoptier' ich einfach, und schon sind das Deutsche.
Das sind nur 3 Milliarden Formulare und 'n paar Kreuze.
Die wählen ihren Vater dann direkt ins Kanzleramt
und vom Kindergeld gibt's Urlaub für alle in Amsterdam.
Dann fahr ich auf Dienstreise in jedes Parlament
und adoptier' die ganze Erde, bis mich jeder Papa nennt.
Ja, dann ist Frieden weltweit, sogar Saddam und Bin Laden
sind nicht mehr macht- und geldgeil und helfen Vattern im Garten.
Und keiner muß stehlen, weil man unter Brüdern teilt
und sowieso alles in der Familie bleibt. Apropos Teilen,
hast du noch 'n Bier für mich, du bist doch echter Münchner .
Ich kram im Portemonnaie und geb' ihm meinen letzten Fünfer.
Und er prostet mir noch zu, wie er die neue Flasche hält:
Mein Sohn, bekommst du wieder, beim nächsten Tschengeld.

Also, ich würd' sagen: Fünf Mark in der Woche für'n Anfang und Finger weg
von deiner Schwester!

Refrain

Ich setz' die weiße Dame auf das schwarze Feld,
komm zur Beerdigung in Weiß, was auch Tote noch in Atem hält,
bekämpf' den Lungenkrebs und kauf 'n Fishernetz,
dann hat die Sache keinen Haken, daß ich mich nicht verletz'.
Stehl' dem Tagedieb die Nacht, änder' ohne Blinken meine Fahrspur,
dreh' am Zeiger meiner Digitaluhr,
genieß' das Leben auf der Schmalspur und in vollen Zugen von der Bahn,

exportiere nach Australien Sonnenstrahlen.
Ich leg' auf meine Stimme einen Treibhauseffekt,
nehm' ein'n Schluck vom guten Wodka von 'nem obdachlosen Stubenhocker

und geh' zum Brunnen, wenn der Krug auch schon gebrochen ist,
zur Straße von Gibraltar, wenn mir mal nach Shoppen ist,
verkauf' das Weißbrot au'm Schwarzmarkt, dann gibt's 'n Zahltag
mit Schwarzgeld und weißer Weste, ich staub' sie jedes Mal ab,
bin im Geschäft, dreh' in Hollywood 'nen Tesafilm,
und bring' es auf'n Nenner, schreib das über'n Zähler hin,
es sind nur sieben kurze Worte, die die ganze Lage klären: Ich starte senkrecht
durch und schlage quer. Refrain (2x)

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