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Album: other songs

Biographie

"Ich bin der Überzeugung, dass sich alles irgendwie annähert; die
multikulturelle Gesellschaft, Technologien, Philosophien, usw. Musik spiegelt
lediglich das wieder, was da draußen vor sich geht. Aber ganz am Ende geht es doch
nur darum, dass dein Herz am richtigen Platz sitzt und man genügend Spielraum für
musikalische Raffinessen, Nuancen und dynamische Elemente lässt. Dieser Raum ist
extrem wichtig und wir versuchen, die Musik frei atmen zu lassen und das Gefühl in
eben diesem Raum einzufangen."So antwortete Joey Burns, Sänger, Gitarrist und
Songwriter von Calexico 1998 auf die Frage nach dem Einfluss lateinamerikanischer
Musik auf seinen Stil. Überhaupt ist die Musik von Calexico eine Frage des Stils,
oder besser: der ständige Versuch einer Stildefinition. Sämtliche Berichte über die
Band lesen sich wie eine verzweifelte Suche nach nötiger Klarheit. Immer wieder
stößt man auf ellenlange Reihungen, die sich aufmachen, die höchst unterschiedlichen
Richtungen wie TexMex, Folk- und Country-Rock, Country-Folk, Mariachi-Sound,
Mood-Music, Western-Sound, Latin-Jazz oder auch Desert-Rock und Gringo-Rock unter
einen Hut zu bringen...und meistens scheitern. Ob mit Tucson-Desert-Rock, dem
jüngsten Etikettierungsunterfangen der Kritikerszene, nun eine aussagekräftige
Bezeichnung gefunden worden ist, sei dahingestellt. Letztendlich ist es auch nicht
nötig. Schließlich lassen sich die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse nicht
leugnen, mit denen Calexico seit nunmehr fünf Jahren virtuos experimentieren.Die 1996
in Tucson/Arizona ins Leben gerufene Band bezieht sich explizit auf ihre
gleichermaßen amerikanischen und mexikanischen Wurzeln. Ein Umstand, der bereits
durch den Namen zum Ausdruck gebracht wird. Das tatsächlich existierende Grenzkaff
Calexico im Südwesten der USA zwischen Kalifornien und Mexiko ist ebenso zwischen
zwei unterschiedlichen Welten und Einflüssen gefangen, wie sich die Musik von Burns
und seinem Partner John Convertino, Schlagzeuger und Multiinstrumentalist, permanent
zwischen scheinbar gegensätzlichen Stilen hin und her bewegt, ohne einen wirklich
greifbaren Anhaltspunkt zu bieten: "Wir leben in Arizona. Aber was war hier
früher? Es war einfach nur das Land der indianischen Ureinwohner. Es ist diese
Vorstellung von existierenden Grenzen oder nicht existierenden Grenzen oder auch dem
resultierenden Gegensatz dieser beiden Widersprüche, der uns umtreibt. Ich glaube,
indem man Einflüsse aus anderen Quellen benützt, z.B. unsere Nachbarn und die
Mariachi-Bands oder der Latin Jazz aus New York oder Südamerika, oder auch die
Musik, die wir über die Jahre gemacht oder gehört haben – das alles entfaltet sich
in unserer Idee, diese unterschiedlichen Elemente zu vereinigen."Burns
bezeichnet sich und seinen kongenialen Partner Convertino als "Frankensteins of
instruments" und spielt damit auf die klangliche Vielfalt ihrer Musik an, die
von einfachem Schlagzeug und Gitarre, über Mundharmonika, Mariachi -Trompeten bis
hin zu Marimbas, Vibraphon, Pedal-Steel-Gitarren und Harpsichord alles zu bieten
hat: "Im Lauf der Jahre war es eine natürliche Folge, dass wir mit den
verschiedenen Instrumenten, die wir gesammelt haben, auch unsere eigene Musik machen
wollten. Einige dieser Instrumente haben wir aus einem Laden namens The Chicago Store
in Tucson gerettet, der eine Art Instrumentenfriedhof ist. Man läuft durch enge Gänge
und kleine Tunnels und findet dort all diese Instrumente, bedeckt mit dem Staub der
letzten Jahrzehnte, und wir erwecken sie wieder zum Leben und geben ihnen eine
Chance auf unseren Platten zu singen."So ist auch die Gründung der Band
vielmehr das Ergebnis zahlreicher Sessions und Ideenfragmente als eine geplante
Aktion und fällt mit dem Release der Low-Budget-Produktion "Spoke"
zusammen (ursprünglich nur in Europa veröffentlicht), wo sie sich erstmals als
musikalische Grenzgänger zeigten. Doch auch die Jahre davor waren die beiden nicht
untätig. Bereits 1990 begann die Zusammenarbeit von Burns und Convertino unter der
Fittiche von Howe Gelb, dem Mastermind der Kultband Giant Sand, wo sie auch heute
noch, wenn es die Zeit erlaubt, die exzellente Rhythmus-Sektion bilden. Es ist genau
diese Zeit, in der sie durch die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Musikern
ihren eigenen Stil entwickeln konnten, darunter Bands wie Friends of Dean Martinez
und OP8.Zwei Jahre später, 1998, erscheint das Album "The Black Light",
auf dem sie den bereits mit Spoke eingeschlagenen Weg fortsetzen und sowohl in der
Independent-Szene als auch bei den Kritikern für höchste Aufregung sorgten. Mit
"The Black Light" legten Calexico den Grundstein für ihren
unverwechselbaren Stil. Das als Konzeptalbum angelegte Werk ist stark instrumental
ausgerichtet und erzählt auf angenehm unaufdringliche Weise Geschichten von Abschied
und Einsamkeit oder von schießwütigen Desperados. Die sonore, teilweise fast
eintönige Stimme von Burns - prachtvoll unterstützt vom Spiel seiner Gitarre -
ergänzt sich dabei hervorragend mit Convertinos kompromisslosen Drum- und
Perkussionspiel. Für den Hörer baut sich dabei ein eindringliches Klangbild der
Einöde des nordamerikanischen Südwestens auf, wo die flimmernde Hitze der Wüste
förmlich auf der Haut brennt.Mit der jüngsten Veröffentlichung "Hot Rail"
sind Calexico bereits heute schon zu lebenden Klassikern geworden. Hot Rail, das ist
der Warnruf der mexikanischen Gleisarbeiter in Arizona, wenn sich ein Zug nähert. Die
mexikanischen Einflüsse sind auch hier wieder in jedem Song des Albums zu spüren.
Nach dem Achtungserfolg von "The Black Light" schoss "Hot Rail"
sofort von 0 auf 43 in den deutschen Charts und stieg kurioserweise sogar bis auf
Platz sechs in den griechischen Charts.Ein Erlebnis der besonderen Art sind die
fulminanten Live-Auftritte von Calexico, wobei die Besetzung der Band mit jeder Tour
variiert. So kann es schon mal vorkommen, dass Burns und Convertino beschließen, eine
ganze Besetzung original mexikanischer Mariachi-Bläser mit auf die Bühne zu bringen
und für einen Abend die Atmosphäre von Tucson-Downtown in Europas Konzertsälen
heraufbeschwören. Dabei kann man sich kaum der fast psychedelischen Aura entziehen,
die über der Musik von Calexico schwebt. Eine Aura, die Joe Burns als völlig
natürlichen Bestandteil des Alltags in Arizonas betrachtet: "In Arizona muss
man keine Drogen nehmen um high zu sein. Die psychedelische Aura ist in der Luft, in
der Sonne und am Himmel. Mir persönlich reicht es eigentlich Tequila und guten
mexikanischen Wein zu trinken." Ein Grund mehr, sich Karten für das nächste
Konzert zu besorgen...2001 Aerocalexico 20012000 Hot Rail1998 The
Black Light1996 Spoke

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